Nomen | einfach erklärt mit Beispielen
Nomen (= Substantive) sind Wörter, mit denen du unter anderem Lebewesen, Dinge oder Gefühle bezeichnest.
Dinge: Buch, Stein, Tisch
Gefühle: Liebe, Neid, Hoffnung
Jedes Nomen hat ein festes Genus (= grammatisches Geschlecht). Nomen sind also entweder
- maskulin (= männlich), z. B. ‚(der) Adler‘,
- feminin (= weiblich), z. B. ‚(die) Rose‘, oder
- neutral (= sächlich), z. B. ‚(das) Buch‘.
Du kannst Nomen deklinieren (= ihre Form verändern). Dazu passt du sie in Numerus (= Zahl) und Kasus (= Fall) an.
Kasus | Numerus | |
---|---|---|
Singular (= Einzahl) | Plural (= Mehrzahl) | |
Nominativ | der Adler | die Adler |
Genitiv | des Adlers | der Adler |
Dativ | dem Adler | den Adlern |
Akkusativ | den Adler | die Adler |
Du erkennst Nomen daran, dass sie
- immer großgeschrieben werden (Adler, Rose, Buch) und
- häufig mit einem Artikel stehen (der Adler, die Rose, das Buch).
Welche Arten von Nomen es gibt
Du kannst Nomen (= Substantive) unter anderem in folgende Arten einteilen:
Konkrete und abstrakte Nomen
Nomen können konkret oder abstrakt sein.
Mit konkreten Nomen wird etwas bezeichnet, das man mit den Sinnen wahrnehmen, also z. B. sehen oder anfassen kann.
Variante | Beispiel |
---|---|
Menschen | Frau, Marie, Kleopatra |
Tiere | Hund, Löwe, Schwalbe |
Pflanzen | Baum, Rose, Gras |
Dinge | Tisch, Sofa, Buch |
Stoffe | Holz, Gold, Wasser |
Du kannst konkrete Nomen weiter danach untergliedern, ob sie belebt sind (z. B. ‚Löwe‘) oder nicht (z. B. ‚Gold‘).
Mit abstrakten Nomen wird etwas bezeichnet, das man nicht mit den Sinnen wahrnehmen kann.
Variante | Beispiel |
---|---|
Gefühle | Liebe, Freude, Stolz |
Eigenschaften | Schönheit, Anmut, Tiefe |
Handlungen | Wahl, Flucht, Boykott |
Vorgänge | Schlaf, Leben, Frost |
Einige Nomen können konkret und abstrakt verwendet werden.
- Hier wird ‚Schönheit‘ konkret verwendet, im Sinne von ‚schöner Mensch‘.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
- Hier wird ‚Schönheit‘ abstrakt gebraucht, im Sinne von ‚Schönsein‘.
Eigennamen und Gattungsnamen
Nomen können Eigen- oder Gattungsnamen sein.
Mit Eigennamen wird etwas bezeichnet, das es nur einmal gibt.
Variante | Beispiel |
---|---|
Personen | Anna, Nietzsche, Buddha |
Dinge | Guernica, Nofretete-Büste, Kaiserkrone |
Orte | Rom, Zugspitze, Schwarzwald |
Organisationen | Weltbank, Greenpeace, Apple |
Ereignisse | Mondlandung, Mauerfall, Wiedervereinigung |
Mit Gattungsnamen bezeichnet man Gruppen von z. B. Lebewesen, Dingen oder Orten, die sich in ihren Merkmalen gleichen oder ähneln.
Beispielsweise fallen unter den Gattungsnamen ‚Stadt‘ in Deutschland Siedlungen, die mindestens 2 000 Einwohner haben.
Weitere Gattungsnamen sind etwa die folgenden Nomen:
-
-
- Mensch
- Hund
- Gemälde
- Betrieb
-
Eigennamen und Gattungsnamen sind oft konkret (z. B. ‚Buddha‘ und ‚Mensch‘), können aber auch abstrakt sein (z. B. ‚Mauerfall‘ und ‚Betrieb‘).
Zählbare und nicht zählbare Nomen
Nomen lassen sich danach unterscheiden, ob man sie zählen kann oder nicht.
Die meisten Nomen sind zählbar. Das bedeutet, sie können im Singular (= Einzahl) und im Plural (= Mehrzahl) stehen.
Singular | Plural |
---|---|
der Mensch | die Menschen |
das Gemälde | die Gemälde |
die Stadt | die Städte |
Einige Nomen sind nicht zählbar und stehen daher nur im Singular (= Singularetantum) oder nur im Plural (= Pluraletantum).
Singular | Plural |
---|---|
Zugspitze | / |
Stolz | / |
/ | Alpen |
/ | Finanzen |
Das Genus von Nomen
Jedes Nomen hat ein festes Genus (= grammatisches Geschlecht) und ist somit entweder
-
-
- maskulin (= männlich), z. B. ‚(der) Tag‘,
- feminin (= weiblich), z. B. ‚(die) Woche‘, oder
- neutral (= sächlich), z. B. ‚(das) Jahr‘.
-
Das Genus ist oft nicht am Nomen selbst zu erkennen, sondern nur am Artikel (z. B. ‚der‘, ‚die‘, ‚das‘).
Manchmal lässt sich das Genus auch an der Endung des Nomens ablesen.
Genus | Endungen | Beispiele |
---|---|---|
Maskulinum |
|
|
Femininum |
|
|
Neutrum |
|
|
Wie du Nomen deklinierst
Du kannst Nomen deklinieren, das heißt nach Numerus (= Zahl) und Kasus (= Fall) verändern.
Beim Numerus unterscheidest du zwischen Singular (= Einzahl) und Plural (= Mehrzahl).
Singular | Plural |
---|---|
der Tisch | die Tische |
Im Vergleich zum Singular kann das Nomen im Plural
-
-
- eine Endung erhalten (z. B. ‚der Tisch‘ → ‚die Tische‘),
- einen Umlaut erhalten (z. B. ‚die Mutter‘ → ‚die Mütter‘),
- eine Endung und einen Umlaut erhalten (z. B. ‚das Haus‘ → ‚die Häuser‘) oder
- unverändert bleiben (z. B. ‚der Reifen‘ → ‚die Reifen‘).
-
Beim Kasus unterscheidest du zwischen Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.
Kasus | Beispiel |
---|---|
Nominativ | der Tisch |
Genitiv | des Tisches |
Dativ | dem Tisch |
Akkusativ | den Tisch |
Wenn du die Formen für die beiden Numeri und die vier Kasus kombinierst, erhältst du das Deklinationsmuster eines Nomens.
Kasus | Numerus | |
Singular | Plural | |
Nominativ | der Tisch | die Tische |
Genitiv | des Tisches | der Tische |
Dativ | dem Tisch | den Tischen |
Akkusativ | den Tisch | die Tische |
Nach den Formen im Genitiv Singular und im Nominativ Plural kannst du Nomen in drei Arten von Deklinationsmustern einteilen:
Starke Deklination
Stark deklinierte Nomen haben im Genitiv Singular die Endung ‚-(e)s‘ oder keine Endung.
Im Nominativ Plural haben sie z. B. die Endungen ‚-e‘ und ‚-s‘ oder keine Endung.
Singular | Plural | |||
Maskulinum | Femininum | Neutrum | alle Genera | |
Nominativ | der Tisch | die Aula | das Fenster | die Tische, Aulas, Fenster |
Genitiv | des Tisches | der Aula | des Fensters | der Tische, Aulas, Fenster |
Dativ | dem Tisch | der Aula | dem Fenster | den Tischen, Aulas, Fenstern |
Akkusativ | den Tisch | die Aula | das Fenster | die Tische, Aulas, Fenster |
Stark dekliniert werden die meisten maskulinen und neutralen Nomen und einige wenige feminine.
Schwache Deklination
Zur schwachen Deklination zählen maskuline Nomen, die außer im Nominativ Singular immer die Endung ‚-(e)n‘ haben.
Singular | Plural | |
Nominativ | der Held | die Helden |
Genitiv | des Helden | der Helden |
Dativ | dem Helden | den Helden |
Akkusativ | den Helden | die Helden |
Knapp ein Fünftel der maskulinen Nomen wird schwach dekliniert.
Darunter sind viele deutsche Nomen, die Lebewesen bezeichnen und
-
-
- einsilbig sind (z. B. ‚Held‘) oder
- auf ‚-e‘ enden (z. B. ‚Löwe‘).
-
Auch Fremdwörter dekliniert man meist schwach, wenn mit ihnen Personen bezeichnet werden und sie folgende Endungen haben:
-
-
- -agoge (Pädagoge)
- -and (Doktrand)
- -ast (Enthusiast)
- -ant (Praktikant)
- -at (Soldat)
- -ent (Dozent)
- -et (Poet)
- -ist (Pianist)
- -it (Bandit)
- -loge (Biologe)
- -nom (Gastronom)
- -ot (Pilot)
-
Gemischte Deklination
Nomen der gemischten Deklination werden im Singular stark und im Plural schwach dekliniert.
Sie haben also im Genitiv Singular die Endung ‚-(e)s‘ oder keine Endung und im Plural immer die Endung ‚-(e)n‘.
Singular | Plural | |||
Maskulinum | Femininum | Neutrum | alle Genera | |
Nominativ | der Staat | die Dame | das Auge | die Staaten, Damen, Augen |
Genitiv | des Staates | der Dame | des Auges | der Staaten, Damen, Augen |
Dativ | dem Staat | der Dame | dem Auge | den Staaten, Damen, Augen |
Akkusativ | den Staat | die Dame | das Auge | die Staaten, Damen, Augen |
Gemischt dekliniert werden die meisten femininen Nomen und einige wenige maskuline und neutrale.
Feminine Nomen mit der Endung ‚-en‘ im Plural werden z. B. oft auch der schwachen Deklination zugeordnet.
Zum Teil beschränkt man die starke, schwache und starke Deklination auch auf maskuline und neutrale Nomen und setzt feminine Nomen gesammelt als vierte Deklinationsart an.
Um Nomen in der richtigen Deklinationsform zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von Scribbr nutzen.
Wie du Nomen erkennen kannst
Du erkennst Nomen (= Substantive) daran, dass sie
-
-
- immer großgeschrieben werden,
- häufig mit einem Begleiter stehen und
- manchmal eine kennzeichnende Endung haben.
-
Nomen können mit den folgenden Begleitern auftreten.
Begleiter | Beispiel |
---|---|
Artikel | Eine Pause hilft beim Lernen. |
Pronomen | Diese Pause hat mir beim Lernen geholfen. |
Adjektiv | Häufige Pausen helfen beim Lernen. |
Präposition | Ohne Pausen strengt Lernen an. |
Kennzeichnende Endungen von Nomen sind etwa:
-
-
- -chen (Türchen)
- -heit (Klarheit)
- -igkeit (Müdigkeit)
- -keit (Freundlichkeit)
- -lein (Bächlein)
- -schaft (Mannschaft)
- -tum (Wachstum)
- -ung (Forschung)
-
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Zusammengesetzte Nomen
Zusammengesetzte Nomen sind Nomen, die aus zwei Wörtern bestehen: einem Bestimmungswort und einem Grundwort.
Bestimmungswort | Grundwort | zusammengesetztes Nomen |
---|---|---|
Hotel | Zimmer | Hotelzimmer |
Das Bestimmungswort kann ein Nomen, ein Verb, ein Adjektiv oder eine Präposition sein. Das Grundwort ist immer ein Nomen.
Bestimmungswort | Grundwort | Beispiel |
---|---|---|
Nomen | Nomen | Hotelzimmer (Hotel + Zimmer) |
Verb | Nomen | Wohnzimmer (wohnen + Zimmer) |
Adjektiv | Nomen | Einzelzimmer (einzeln + Zimmer) |
Präposition | Nomen | Hinterzimmer (hinter + Zimmer) |
Das Grundwort legt die grundsätzliche Bedeutung fest: Zum Beispiel werden mit allen zusammengesetzten Nomen in der obigen Tabelle Zimmer bezeichnet.
Das Bestimmungswort legt die Bedeutung genauer fest. Hier werden die Zimmer festgelegt nach:
-
-
- der Zugehörigkeit (Hotel),
- dem Zweck (wohnen),
- einer Eigenschaft (einzeln) und
- dem Ort (hinter).
-
Häufig gestellte Fragen zu Nomen
- Wie werden Nomen noch genannt?
-
‚Nomen‘ werden auch wie folgt genannt:
- Dingwörter
- Hauptwörter
- Namenwörter
- Nennwörter
- Substantive
Um Nomen richtig zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von Scribbr nutzen.
- Was sind Beispiele für Nomen?
-
Beispiele für Nomen sind:
- Baum
- Cäsar
- EU
- Finanzen
- Frau
- Frost
- Gold
- Hund
- Italien
- Kolosseum
- Mauerfall
- Max
- Sofa
- Wurf
- Zorn
Um Nomen richtig zu schreiben, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von Scribbr nutzen.
- Was ist der Plural von Nomen?
-
Der Plural von ‚Nomen‘ ist ‚Nomen‘ oder ‚Nomina‘.
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- Gibt es einen Unterschied zwischen Nomen und Substantiv?
-
Ob es einen Unterschied zwischen ‚Nomen‘ und ‚Substantiv‘ gibt, hängt davon ab, ob ‚Nomen‘ im engen oder im weiten Sinn verwendet wird.
Im engen Sinn wird mit ‚Nomen‘ dasselbe wie mit ‚Substantiv‘ bezeichnet: eine Art von Wörtern, die ein festes Genus haben und nach Numerus und Kasus verändert werden können. Das Genus ist das grammatische Geschlecht, der Numerus die Zahl und der Kasus der Fall.
Im weiten Sinn ist ‚Nomen‘ ein Oberbegriff für Wortarten, deren Wörter nach Numerus, Kasus und zum Teil Genus verändert werden können. Dazu gehören Substantive, Adjektive und Pronomen.
Um Nomen und Wörter anderer Wortarten richtig zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von Scribbr nutzen.
Quellen für diesen Artikel
Wir empfehlen Studierenden nachdrücklich, Quellen in ihrer Arbeit zu verwenden. Du kannst unseren Artikel zitieren oder dir mit den Artikeln weiter unten einen tieferen Einblick verschaffen.
Diesen Scribbr-Artikel zitierenStrohmeier, F. (2025, 14. Jänner). Nomen | einfach erklärt mit Beispielen. Scribbr. Abgerufen am 19. Februar 2025, von https://www.scribbr.at/substantive-at/nomen/
Balcik, I., Röhe, K. & Wróbel, V. (2024). PONS – Die deutsche Grammatik. Die umfassende Grammatik für Beruf, Schule und Allgemeinbildung (3. Auflage). PONS Langenscheidt.
Dudenredaktion (2016). Duden – Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch (9. Auflage). Dudenverlag.
Dudenredaktion (2019). Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik – ganz einfach!. Dudenverlag.
Engel, U. (2009). Deutsche Grammatik. IUDICIUM.
Eisenberg, P. (2013). Grundriss der deutschen Grammatik, Band 2: Der Satz (4. Auflage). J. B. Metzler.
Hoberg, R. & Hoberg, U. (2016). Der kleine Duden – Deutsche Grammatik (5. Auflage). Dudenverlag.