Was du über das Quasi-Experiment wissen musst – mit Beispiel
Das Quasi-Experiment zählt zu den 4 häufigsten Experimentarten.
Mithilfe eines Experiments können wissenschaftliche Hypothesen überprüft und/oder neue Hypothesen aufgestellt werden.
Die Besonderheit des Quasi-Experiments besteht darin, dass keine zufällige Zuordnung der am Versuch teilnehmenden Personen stattfindet. Stattdessen erfolgt eine Zuordnung nach bestimmten übereinstimmenden Kriterien.
Das ist ein Quasi-Experiment
Das Quasi-Experiment ist neben dem Feldexperiment, dem Laborexperiment und dem ‚echten‘ Experiment eine der 4 häufigsten Experimentarten. Es kann für die Durchführung einer experimentellen Studie verwendet werden.
Bei einem Quasi-Experiment findet keine Randomisierung der Teilnehmenden statt. Das heißt, dass eine Zuordnung in Versuchs- und Kontrollgruppe bereits vorgegeben ist.
Diese Zuordnung erfolgt durch die Zuschreibung bestimmter identischer Merkmale, wie etwas das Alter oder die Herkunft der Teilnehmenden.
Beispiel für ein Quasi-Experiment
Vor- und Nachteile des Quasi-Experiments
Vorteile | Nachteile |
Sehr hohe Objektivität: Durch die vorgegebene Zuteilung der Versuchs- und Kontrollgruppe ist es möglich, das Experiment jederzeit mit einer anderen Versuchsleitung mit identischen Ergebnissen durchzuführen; hohe Authentizität durch natürliches Milieu. |
Geringe interne Validität: Die unabhängige Variable und Störfaktoren, die ebenfalls Einfluss auf die abhängige Variable haben, können durch die fehlende Randomisierung nicht kontrolliert werden. |
Problem der internen Validität am Beispiel erklärt
Bei einem Quasi-Experiment kann der Versuchsleiter lediglich die unabhängige Variable (z. B. das Alter der Teilnehmenden im Beispiel) vor Beginn des Experiments festlegen. Es ist ihm nicht möglich, aktiv in das Experiment und die Verteilung der Teilnehmenden einzugreifen, da diese fest vorgegeben sind.
Durch die fehlende Randomisierung kommt es zu Störvariablen, die die interne Validität des Experiments beeinträchtigen. Die interne Validität bezieht sich auf die Qualität deines Forschungsdesigns und stellt die Frage danach, ob mit einem Experiment tatsächlich die Werte gemessen werden, die gemessen werden sollen.
Störvariablen sind Variablen, die neben der unabhängigen Variable ebenfalls Einfluss auf die abhängige Variable haben. Neben dem Alter kann z. B. auch die Schulbildung oder die generelle Intelligenz einen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit haben.
Die interne Validität muss aufgrund der folgenden Sachverhalte kritisch betrachtet werden:
- Es kann nicht klar davon ausgegangen werden, dass einzig und allein das Alter eine Rolle spielt, wenn es um die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmenden geht. Störvariablen können einen Einfluss auf das Experiment nehmen.
- Durch die feste Zuteilung der Teilnehmenden ist keine Kontrolle der Störvariablen möglich.
Häufig gestellte Fragen
- Was ist ein Quasi-Experiment?
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Bei einem Quasi-Experiment findet keine zufällige Zuteilung der Versuchsgruppen statt. Versuchs- und Kontrollgruppe sind bereits vorgegeben. Die Zuteilung zu der jeweiligen Gruppe erfolgt durch die Zuschreibung bestimmter Eigenschaften (z. B. männlich oder weiblich).
- Was sind die Vorteile eines Quasi-Experiments?
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Das Quasi-Experiment besitzt eine hohe Authentizität. Das Kriterium der Objektivität ist vollumfänglich gegeben, die Ergebnisse können auch mit jeder anderen Versuchsleitung erreicht werden.
- Was sind die Nachteile eines Quasi-Experiments?
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Die interne Validität des Quasi-Experiments stellt ein Problem dar, da die Versuchsleitung keinen Einfluss auf mögliche Störvariablen hat. Sieh dir genauere Details zur internen Validität in unserem Artikel zum Quasi-Experiment an.
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