Induktiv in deiner wissenschaftlichen Arbeit vorgehen

Bei der induktiven Vorgehensweise führst du eine empirische Forschung durch, um anhand deiner Ergebnisse eine eigene Theorie aufzustellen.

Wenn du induktiv vorgehst, kannst du neue Erkenntnisse gewinnen.

Jedoch stellt sich durch das Induktionsproblem die Frage, ob sich von Einzelfällen überhaupt auf die Allgemeinheit schließen lässt.
Grafik induktive Vorgehensweise

Induktiv Definition

Induktive Methoden werden meist bei Forschungsfragen eingesetzt, zu denen es noch wenig Literatur gibt. Denn dort kannst du dich auf keine bestehenden Theorien stützen.

Du leitest von den Ergebnissen deiner eigenen Forschung dann eine allgemeingültige Regel ab.

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Beispiele einer induktiven Methode

Die Ableitung einer Theorie durch die induktive Methode lässt sich in 4 Schritten durchführen.

Beispiel 1

In diesem Beispiel kannst du die 4 Schritte der induktiven Forschung verfolgen. Du beginnst mit einer Beobachtung und leitest daraus eine Hypothese ab.

1. Beginne mit einer Beobachtung
Ein Zug der Deutschen Bahn ist verspätet.
2. Sammle Daten und schau nach, ob du ein Muster erkennen kannst.
Du untersuchst 50 andere Zugverbindungen darauf, ob sie Verspätung hatten.
3. Stelle eine mögliche Hypothese auf.
Wenn ich 50 Zugverbindungen untersuche und diese alle Verspätung hatten, kann ich darauf schließen, dass alle deutschen Zugverbindungen Verspätung haben.
4. Stelle eine Theorie (Generalisierung) auf.
Alle Züge der Deutschen Bahn haben Verspätung.

Beispiel 2

Die induktive Forschung lässt sich auf jedes Themengebiet anwenden. In diesem Beispiel handelt es sich um Forschung im Bereich Kommunikationswissenschaft.

1. Beobachtung
Viele Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren nutzen soziale Medien.
2. Untersuchung
Du führst eine Umfrage bei hundert 14–16–Jährigen durch und fragst, ob sie soziale Medien nutzen.
3. Hypothese
Wenn ich 100 Jugendliche befrage und alle soziale Medien nutzen, kann ich darauf schließen, dass alle Jugendlichen in diesem Alter soziale Medien nutzen.
4. Theorie
Alle Jugendlichen im Alter von 14–16 Jahren nutzen soziale Medien.

Grenzen der induktiven Vorgehensweise

Durch eine induktive Vorgehensweise ist es möglich, neue Entdeckungen zu machen und eigene Theorien aufzustellen.

Allerdings wird die induktive Vorgehensweise in der Wissenschaft auch in einigen Punkten kritisiert, denn:

  • auf Basis der Induktion aufgestellte Theorien müssen nicht zwingend der Wahrheit entsprechen. Sobald eine Untersuchung deiner Theorie widerspricht, ist diese ungültig.
  • es ist schwierig, das Gegenteil einer Theorie zu beweisen.
  • die logische Schlussfolgerung hängt voll und ganz von deiner korrekten Interpretation der Beweise ab.

Diese Kritik wird in der Wissenschaft auch als Induktionsproblem bezeichnet.

Nichtsdestotrotz bleiben die Ergebnisse der induktiven Forschung eine gut begründete Schätzung. Je größer deine Untersuchung ist, desto repräsentativer sind außerdem deine Forschung und dein Fazit.

Induktiv vs. deduktiv

Das Gegenteil eines induktiven Forschungsansatzes ist die deduktive Forschung. Dort versuchst du bereits bestehende Theorien mit deiner eigenen Forschung zu prüfen.

Hier findest du die Hauptunterschiede zwischen induktiver und deduktiver Forschung auf einen Blick.

Induktive Forschung Deduktive Forschung
Aufstellen einer Theorie
Ableitung von einer Theorie
Bestehende Literatur vorhanden
Neuer Erkenntnisgewinn

Mehr über deduktive Forschung

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Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet induktive Forschung?

Induktives Forschen bedeutet, von einem beobachteten Ereignis (Empirie) eine allgemeine Aussage (eine neue Theorie) abgeleitet.

Das Gegenteil von induktiver Forschung ist deduktive Forschung. Hier wird eine bereits bestehende Theorie überprüft oder widerlegt, indem empirische Beobachtungen angestellt werden.

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Pfeiffer, F. (2019, 02. August). Induktiv in deiner wissenschaftlichen Arbeit vorgehen. Scribbr. Abgerufen am 18. November 2024, von https://www.scribbr.at/methodik-at/induktiv/

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Franziska Pfeiffer

Franzi hat ihren Bachelor in Publizistik und Kommunikation in Berlin abgeschlossen und steht nun kurz vor dem Masterabschluss. Sie kennt sich besonders gut mit den verschiedenen Forschungsmethoden aus und schreibt leidenschaftlich gerne Artikel, die anderen Studierenden zum Abschluss verhelfen.