Veröffentlicht am
2. November 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
24. März 2023.
Du musst immer vor ‚ohne dass‘ ein Komma setzen, wenn davor keine weiteren Wörter wie ‚auch‘ stehen. Das Komma wird dann gesetzt, um Haupt- und Nebensatz abzugrenzen.
Nur wenn ‚ohne dass‘ um andere Wörter ergänzt wird, steht kein Komma vor ‚ohne dass‘, sondern vor den ergänzten Wörtern.
Weil ‚ohne‘ und ‚dass‘ eine feste Einheit bilden, steht kein zusätzliches Komma zwischen diesen beiden Bindewörtern.
Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ohne dass‘
Kategorie
Beispiel
‚ohne dass‘ alleine stehend
Komma setzen
Er hat das Haus verlassen, ohne dass er hierfür einen Grund angab.
‚ohne dass‘ um weitere Wörter ergänzt
kein Komma setzen
Wir werden die Klausur bestehen, auch ohne dass wir uns vorbereiten.
Veröffentlicht am
24. Oktober 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
15. Mai 2024.
Im Normalfall musst du ein Komma vor ‚ob‘ setzen, nämlich dann, wenn ‚ob‘ als Bindewort zwischen einem Haupt- und einem Nebensatz oder für Aufzählungen verwendet wird.
In drei Ausnahmefällen darfst du kein Komma vor ‚ob‘ setzen: Entweder wird ‚ob‘ für irreale Vergleichssätze (‚als ob‘), zur Bestätigung einer Aussage (‚und ob‘) oder als Präposition für Ortsangaben benutzt.
In einem Fall kannst du freiwillig ein Komma vor ‚ob‘ setzen, nämlich dann, wenn ‚ob‘ in mehrteiligen Fügungen (z. B. ‚je nachdem ob‘) vorkommt.
Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ob‘
Kategorie
Beispiel
‚ob‘ als Bindewort
Komma setzen
Ich frage mich, ob er den Brief gelesen hat.
Aufzählung mit ‚ob‘
Komma setzen
Ob du, ob Frau Eggers, ob irgendjemand anders das macht: Das ist dem Chef egal.
Irrealer Vergleichssatz mit ‚als ob‘
kein Komma setzen
Warum tust du so, als ob dich das nichts angehen würde?
Bestätigung einer Aussage mit ‚und ob‘
kein Komma setzen
Du willst doch heiraten, oder? – Und ob ich das will!
Verwendung von ‚ob‘ als Präposition für Ortsangaben
kein Komma setzen
Rothenburg ob der Tauber ist bei Reisenden besonders beliebt.
Mehrteilige Fügung mit ‚ob‘
Komma freiwillig
Wir können Ihnen ein Angebot unterbreiten, je nachdem[,] ob Ihnen die Konditionen zusagen.
Veröffentlicht am
21. Oktober 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
14. November 2023.
Ein Oxymoron ist ein rhetorisches Stilmittel, das einen Widerspruch in sich selbst darstellt. Der Widerspruch kann sich in einem Wort oder in zwei aufeinanderfolgenden Wörtern zeigen.
Oxymora dienen dazu, durch ihre Widersprüchlichkeit eine Mehrdeutigkeit aufzuzeigen und Aufmerksamkeit zu erregen.
Du findest sie besonders häufig im Alltag, in der Literatur und in der Werbung.
Beispiele von Oxymora je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich
Beispiel
Alltag
Winziger Riese
Literatur
„Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.“ (Wilhelm Busch)
Veröffentlicht am
20. Oktober 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
19. Juni 2024.
Das Komma vor ‚wie besprochen‘ ist freiwillig, wenn ‚wie besprochen‘ einen kurzen Nebensatz bildet oder um nur wenige Wörter ergänzt wird. Das Komma dient in diesem Fall meist der besseren Lesbarkeit.
Du setzt nur ein Komma, wenn ‚wie besprochen‘ in einem längeren Nebensatz mit mehreren Wörtern benutzt wird.
Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wie besprochen‘
Kategorie
Beispiel
‚wie besprochen‘ in verkürztem Nebensatz
Komma freiwillig
Wie besprochen[,] sende ich Ihnen anbei die Unterlagen zu.
‚wie besprochen‘ in längerem Nebensatz
Komma setzen
Wie wir bereits vergangene Woche während des Meetings besprochen haben, sollen die Gäste am Empfang abgeholt werden.
Veröffentlicht am
9. Oktober 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
24. März 2023.
Du darfst nach ‚mit freundlichen Grüßen‘ kein Komma setzen, weil es sich um eine abschließende Grußformel handelt. Dieser Fehler wird sehr häufig gemacht.
Bei einer Grußformel am Ende einer E-Mail oder eines Briefes wird grundsätzlich nie ein Komma gesetzt.
Das gilt auch dann, wenn ‚mit freundlichen Grüßen‘ Teil eines vorangehenden Satzes ist.
Übersicht über die Kommasetzung bei ‚mit freundlichen Grüßen‘
Kategorie
Beispiel
‚mit freundlichen Grüßen‘ alleinstehend
kein Komma setzen
Mit freundlichen Grüßen
Lars Kramer
‚mit freundlichen Grüßen‘ als Teil eines vorangehenden Satzes
kein Komma setzen
Ich freue mich auf das Gespräch und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Veröffentlicht am
7. Oktober 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
17. September 2024.
Bei einer Antithese (griechisch ‚antithésis‘ = ‚Gegensatz‘) handelt es sich um eine Gegenbehauptung in Bezug auf eine vorige These bzw. Behauptung.
Eine Antithese kann ein ganzer Satz sein, z. B. eine Antwort auf eine Behauptung in einer Diskussion, oder aus gegensätzlichen Begriffen bestehen.
Eine Antithese ist gleichzeitig ein Stilmittel, wenn sie bewusst eingesetzt wird, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, z. B. um Gegensätze zu verstärken oder zum Nachdenken anzuregen.
Antithesen findest du häufig im Alltag, in der Literatur und in der Werbung.
Beispiele von Antithesen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich
Beispiel
Alltag
„Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.“ (Stephan Remmler)
Literatur
„Der Herrscher muß hart sein können, und mein Herz ist weich.“ („Maria Stuart“ von Friedrich Schiller)
Veröffentlicht am
30. September 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
5. März 2024.
Eine Anapher (griechisch ‚anaphorá‘ = ‚Rückbeziehung‘) ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem Wörter am Anfang aufeinanderfolgender Sätze, Satzteile, Strophen oder Verse einmal oder mehrfach wiederholt werden.
Eine Anapher hat die Wirkung, dass ein Text rhythmischer und strukturierter erscheint. Auch können bestimmte Wörter als bedeutsam hervorgehoben werden.
Anaphern findest du in verschiedenen Bereichen: der Literatur, der Rhetorik (z. B. in Reden) und der Werbung.
Beispiele für Anaphern je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich
Beispiel
Literatur
„Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei“ („John Maynard“ von Theodor Fontane)
Rhetorik
„Ich habe einen Traum, dass […] der Staat Mississippi […] zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit transformiert wird.
Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder […] in einer Nation leben werden, in der sie […] nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“ (Martin Luther King)
Werbung
„Noch intuitiver. Noch intelligenter. Noch mehr du.“ (Apple watchOS)
Veröffentlicht am
24. September 2022
von
Yasemin Özçelik.
Aktualisiert am
19. Jänner 2024.
Eine Metapher (altgriechisch ‚metaphorá‘ = ‚Übertragung‘) ist ein rhetorisches Stilmittel. Bei diesem wird die Bedeutung eines oder mehrerer Wörter (z. B. ‚scheren‘) auf ein anderes Wort bzw. andere Wörter (z. B. ‚Kamm‘) übertragen.
Dadurch entsteht eine neue Bedeutung, die nicht immer eindeutig ist und die du oft selbst herausfinden musst.
Metaphern haben die Funktion, das Gemeinte lebendiger zu gestalten und zu verbildlichen. Sie werden deshalb häufig als bildliche Sprache bezeichnet.
Es gibt verschiedene Arten von Metaphern, die du in der Alltagssprache, dem Journalismus, der Literatur, der Politik und der Werbung finden kannst.
Beispiele von Metaphern je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich
Beispiel
Alltagssprache
Leseratte
Journalismus
„WHO warnt vor ‚Tsunami‘ von Corona-Fällen und Kollaps der Gesundheitssysteme“ (Berliner Zeitung)
Literatur
„Ein rosenfarbnes Frühlingswetter“ („Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang von Goethe)