Parallelismus: Beispiele und Wirkung

Der Parallelismus ist ein Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Sätze oder Satzteile gleich aufgebaut sind.

Das heißt, dass sich die Reihenfolge der Wortarten in den Sätzen wiederholt, z. B. Subjekt + Verb + Adverb.

Beispiel: Parallelismus aus Subjekt + Verb + Adverb
  1. Satz: Wir schlafen viel.
  2. Satz: Ihr arbeitet wenig.

Parallelismen findest du häufig im Alltag, in der Literatur, in den Medien und in der Politik.

Sie dienen unter anderem dazu, Sätze oder Satzteile hervorzuheben und übersichtlich zu gestalten.

Beispiele von Parallelismen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag Ich habe Hunger. Du hast Durst.
Literatur Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ („Der Hessische Landbote“ von Georg Büchner)
Medien Schmutz geht, Glanz entsteht.“ (Antikal)
Politik Das ist menschenverachtend. Das ist völkerrechtswidrig.“ (Olaf Scholz)

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Sprachliche Mittel – Liste mit Beispielen zur Übersicht

Sprachliche Mittel sind Stilmittel, die verwendet werden, um durch eine besondere Gestaltung der Sprache oder Ausdrucksweise eine bestimmte Wirkung zu erzielen.

Die Wirkung kann je nach sprachlichem Mittel z. B. sein:

  • Aussagen klingen interessanter und lebhafter.
  • Die Aufmerksamkeit der Lesenden wird gesteigert.
  • Die Lesenden werden zum Nachdenken angeregt.
  • Emotionen werden ausgelöst oder verstärkt.

Sprachliche Mittel kannst du in verschiedenen Bereichen finden, z. B. in der Alltagssprache oder in der Werbung. Typisch sind sie auch in der Lyrik, d. h., sie kommen häufig in Gedichten vor.

Beachte
Wie du vielleicht bemerkt hast, werden die Begriffe ‚sprachliche Mittel‘, ‚rhetorische Mittel‘ und ‚Stilmittel‘ meist synonym benutzt. Es kann aber hilfreich sein, eine Unterscheidung vorzunehmen, damit du weißt, wofür sich diese Ausdrucksmittel jeweils eignen.

Sprachliche Mittel werden generell für alles Geschriebene verwendet, also z. B. für Gedichte und Liedtexte.

Rhetorische Mittel (von ‚Rhetorik‘ = ‚Redekunst‘ abgeleitet) hingegen kommen insbesondere in der gesprochenen Sprache vor, etwa in Reden und Vorträgen.

Sprachliche und rhetorische Mittel kannst du allgemein als Stilmittel zusammenfassen.

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Asyndeton – Beispiele und Wirkung

Das Asyndeton (altgriechisch ‚asýndeton‘ = ‚unverbunden‘) ist ein Stilmittel, bei dem mindestens drei Wörter oder Satzteile ohne Bindewörter (z. B. ‚und‘, ‚oder‘) aufgezählt werden.

Die Wörter oder Satzteile sind nur mit Kommas verbunden und gleichwertig. Das heißt, sie sind z. B. nicht nach Wichtigkeit gesteigert.

Beispiel: Asyndeton
Der Vater, die Mutter, der Sohn, die Oma gehen zum Fußballturnier.

Asyndeta findest du in der Literatur und in den Medien. Dort bewirken sie, dass Aussagen und Emotionen betont werden und sich der Lesefluss beschleunigt.

Beispiele von Asyndeta je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Literatur O Täler weit, o Höhen, / O schöner, grüner Wald“ („Abschied“ von Joseph von Eichendorff)
Medien Erfolgreich, dick, gefährdet“ (DER SPIEGEL)

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Rhetorische Mittel – Liste mit Beispielen und Erklärungen

Rhetorische Mittel (abgeleitet vom Wort ‚Rhetorik‘ = ‚Redekunst‘) sind Stilmittel, die in erster Linie eingesetzt werden, um die gesprochene Sprache ansprechend zu gestalten.

Das heißt, mit ihnen wirken mündliche Aussagen

  • überzeugender,
  • interessanter oder
  • emotionaler.

Rhetorische Mittel findest du in allen Textsorten, die für einen mündlichen Vortrag gedacht sind, z. B. in politischen Reden, Referaten, Präsentationen, Kolloquien (wissenschaftlichen Fachgesprächen) und Liedern.

Beachte
Rhetorische Mittel sind eine Unterkategorie der Stilmittel, die allgemein Ausdrucksmittel zur Gestaltung der Sprache umfassen. Rhetorische Mittel beziehen sich aber überwiegend auf die gesprochene Sprache.

Von ihnen sind daher auch sprachliche Mittel abzugrenzen, die sich vor allem auf die geschriebene Sprache beziehen, z. B. auf Gedichte zum Lesen.

Sowohl rhetorische als auch sprachliche Mittel sind somit Unterkategorien von Stilmitteln.

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Rhetorische Frage: Beispiele und Wirkung

Eine rhetorische Frage ist eine Scheinfrage, auf die keine tatsächliche Antwort, sondern vielmehr eine Reaktion erwartet wird.

Sie ist zwar wie eine Frage formuliert, weil das Verb an erster Stelle steht, aber sie stellt eigentlich eine Behauptung oder Meinung dar.

Beispiel: rhetorische Frage
Ist das denn zu glauben? (statt: Das ist doch nicht zu glauben!)

Rhetorische Fragen findest du insbesondere im Alltag, in der Literatur, den Medien und der Politik.

Sie dienen u. a. dazu, die persönliche Haltung auszudrücken, das Gegenüber zu beeinflussen oder dessen Zustimmung einzuholen.

Beispiele rhetorischer Fragen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag Ist das dein Ernst?
Literatur „‚Im Gegenteil‘ […], ‚möchte das Fräulein nicht zu uns hereinkommen und hier im Zimmer spielen, wo es doch so viel bequemer und gemütlicher ist?‘“ („Die Verwandlung“ von Franz Kafka)
Medien „Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?“ (Bluna)
Politik „Setzen auch wir uns für Menschlichkeit, Recht und Demokratie ein?“ (Angela Merkel)

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Komma zwischen ‚dass‘ und ‚wenn‘ immer setzen

Du musst zwischen die Wörter ‚dass‘ und ‚wenn‘ immer ein Komma setzen, da ein Nebensatz in einen weiteren Nebensatz eingeschoben ist.

Die zwei Nebensätze werden mit dem Komma voneinander abgegrenzt.

Ein Nebensatz wird mit ‚dass‘ und der andere mit ‚wenn‘ eingeleitet. Deshalb muss vor dem Bindewort ‚dass‘ auch ein Komma stehen.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚dass wenn‘
Kategorie Beispiel
‚dass wenn‘
Komma setzen

Du weißt doch, dass, wenn es zeitlich möglich wäre, ich dich gerne häufiger sehen würde.

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Bei ‚ob und wenn ja‘ Komma freiwillig (außer davor)

Innerhalb des Ausdrucks ‚ob und wenn ja‘ ist die Kommasetzung immer freiwillig. Denn bei diesem handelt es sich um einen stark verkürzten Nebensatz, der wie eine Floskel verwendet wird.

Vor dem Bindewort ‚ob‘ muss aber immer ein Komma gesetzt werden – unabhängig von dieser Regel –, um Haupt- und Nebensatz abzugrenzen.

Beim Ausdruck ‚wenn ja‘ sind die Kommas ebenso freiwillig.

Wenn du Kommas setzt, sollte der Teil ‚wenn ja‘ in zwei Kommas eingeschlossen sein.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ob und wenn ja‘
Kategorie Beispiel
innerhalb von ‚ob und wenn ja‘
Komma freiwillig

Sie fragte sich, ob und[,] wenn ja[,] wie sie die Herausforderung angehen sollte.

vor ‚ob‘
Komma setzen

Meine Mutter möchte wissen, ob die Hochzeit wie geplant stattfindet.

vor und nach ‚wenn ja‘
Komma freiwillig

Kannst du vorbeikommen und[,] wenn ja[,] wann?

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Stilmittel – Liste mit Erklärungen und Beispielen

Stilmittel sind Ausdrucksmittel, mit denen die mündliche und schriftliche Sprache verschönert oder lebhafter gestaltet wird.

Sie dienen dazu, Aussagen hervorzuheben und deren Bedeutung besser für die Lesenden oder Zuhörenden zu veranschaulichen.

Stilmittel kennst du aus dem Deutschunterricht, wenn z. B. Gedichte, Sachtexte oder Romane analysiert werden sollen. Sie sind aber auch häufig in der Alltagssprache, im Journalismus und in der Werbung zu finden.

Deshalb ist es wichtig, dass du die verschiedenen Stilmittel erkennen und ihre Wirkung, die sie auf die Lesenden und Zuhörenden haben sollen, richtig deuten kannst.

Beachte
Oftmals werden die Begriffe ‚Stilmittel‘, ‚rhetorische Mittel‘ und ‚sprachliche Mittel‘ synonym verwendet. Sie können aber genauer unterschieden werden.

Rhetorische Mittel: Rhetorische Mittel beziehen sich vor allem auf die mündliche Sprache, z. B. auf Reden und Vorträge. Sie sind von dem Wort ‚Rhetorik‘ abgeleitet, das so viel wie ‚Redekunst‘ bedeutet.

Sprachliche Mittel: Sprachliche Mittel werden insbesondere für Schriftliches verwendet, z. B. für Sachtexte.

Stilmittel: Stilmittel lassen sich als Oberbegriff für rhetorische und sprachliche Stilmittel verstehen.

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Immer bei ‚wenn dann‘ Komma setzen

Du musst zwischen ‚wenn‘ und ‚dann‘ immer ein Komma setzen, weil ‚wenn‘ ein Bindewort ist, mit dem ein Nebensatz eingeleitet wird. Durch das Komma wird der Nebensatz vom Hauptsatz abgegrenzt.

Du musst auch ein Komma setzen, falls ‚wenn‘ mit dem Bindewort ‚und‘ kombiniert ist und danach ein weiterer Hauptsatz mit dem Wort ‚dann‘ folgt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn dann‘
Kategorie Beispiel
‚wenn dann‘ Komma setzen
Wenn du Lust hast, dann kann ich dich zu deinem Termin begleiten.
‚und wenn dann‘ (‚dann‘ im Hauptsatz) Komma setzen
Der Verlag veröffentlicht nur selten Sonderhefte und wenn, dann enthalten sie unwichtige Themen.

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Bei ‚wenn möglich‘ Komma fast immer freiwillig

Du kannst freiwillig ein Komma beim Ausdruck ‚wenn möglich‘ setzen, wenn dieser einen verkürzten Nebensatz bildet bzw. als eine Art Floskel verwendet wird.

Du musst nur dann ein Komma setzen, sobald ‚wenn möglich‘ Teil eines längeren Nebensatzes mit weiteren Wörtern ist.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn möglich‘
Kategorie Beispiel
‚wenn möglich‘ als verkürzter Nebensatz/Floskel Komma freiwillig
Können Sie[,] wenn möglich[,] Bescheid geben, sobald die Pizza abholbereit ist?
‚wenn möglich‘ als Teil eines längeren Nebensatzes Komma setzen
Wir können, wenn es möglich ist, die Feier im Stadtpark veranstalten.

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