Stilmittel – Liste mit Erklärungen und Beispielen
Stilmittel sind Ausdrucksmittel, mit denen die mündliche und schriftliche Sprache verschönert oder lebhafter gestaltet wird.
Sie dienen dazu, Aussagen hervorzuheben und deren Bedeutung besser für die Lesenden oder Zuhörenden zu veranschaulichen.
Stilmittel kennst du aus dem Deutschunterricht, wenn z. B. Gedichte, Sachtexte oder Romane analysiert werden sollen. Sie sind aber auch häufig in der Alltagssprache, im Journalismus und in der Werbung zu finden.
Deshalb ist es wichtig, dass du die verschiedenen Stilmittel erkennen und ihre Wirkung, die sie auf die Lesenden und Zuhörenden haben sollen, richtig deuten kannst.
Die wichtigsten Stilmittel: Übersicht je nach Kategorie
Stilmittel können in verschiedene Kategorien unterteilt werden. So kannst du dir einen besseren Überblick über ihre Funktion und Wirkung verschaffen. Die Hauptkategorien sind:
Beachte, dass diese Einteilung nicht fix ist. Manche Stilmittel werden z. B. mehreren Kategorien zugeordnet, da sie vielseitig einsetzbar sind.
Bildhafte Figuren/Tropen
Bildhafte Figuren bzw. Tropen sind Stilmittel, bei denen die Bedeutung eines Wortes verändert wird. Das heißt, das jeweilige Wort ist nicht wörtlich zu verstehen.
Bei der Metapher z. B. wird die Bedeutung eines Wortes auf ein anderes Wort übertragen. Dadurch erhält letzteres eine neue Bedeutung (wie ‚Nervensäge‘ für eine Person, die ständig stört).
Bildhafte Figuren oder Tropen werden meistens eingesetzt, um die Bedeutung eines Wortes zu verdeutlichen.
Bildhafte Figur/Trope | Beispiel | Erklärung |
---|---|---|
Allegorie | Uncle Sam (steht für das positive Selbstbild der US-Amerikaner/-innen) | Sinnbildliche Umschreibung abstrakter Begriffe wie ‚Frieden‘ oder ‚Liebe‘ |
Antonomasie | Die Ewige Stadt (steht für Rom wegen der Annahme, dass die Stadt weder zeitlich noch räumlich begrenzt ist) | Umbenennung einer Sache nach einer ihrer typischen oder besonderen Eigenschaften |
Emphase | Das sollte für eine Frau doch kein Problem sein. | Einer Sache oder einem Wort Nachdruck verleihen, häufig durch besondere Betonung oder Stimmhebung beim Sprechen |
Euphemismus | Korpulent (statt: dick) | Beschönigung eines Begriffs oder eines Sachverhalts, um diesen aufzuwerten, zu verharmlosen oder seine wahre Bedeutung zu vertuschen |
Hyperbel | Für die Aufgabe habe ich gefühlt fünfhundert Jahre gebraucht. | Übertreibung von Sachverhalten, Eindrücken oder Gefühlen, die dadurch ironisch oder komisch wirken können |
Ironie | Die Party war doch echt lustig, oder? – Ja, total geil. (statt z. B.: Eigentlich war sie langweilig.) | Gegenteil einer Aussage ist gemeint, was sich im Kontext erschließt und vom Gegenüber erkannt werden muss, z. B. durch Mimik (Zwinkern) oder Gestik (bestimmte Handbewegung) |
Litotes | Doppelte Verneinung: Ich denke nicht, dass es nicht wichtig wäre. (statt: Ich denke, dass es wichtig ist.)
Verneinung des Gegenteils: Das ist nicht gerade wenig Geld. (statt: Das ist viel Geld.) |
Untertreibung der Bedeutung eines Begriffs, indem dieser durch doppelte Verneinung oder Verneinung seines Gegenteils hervorgehoben wird; das Gemeinte wird nicht direkt geäußert |
Metapher | Angsthase (Person, die schnell Angst hat) | Übertragung der Bedeutung eines Wortes auf ein oder mehrere andere Wörter, wodurch eine neue Bedeutung entsteht |
Metonymie | Kafka lesen (statt: die einzelnen Werke Kafkas wie „Der Prozeß“ lesen) | Begriff wird nicht wörtlich, sondern im übertragenen Sinn verwendet, indem er durch einen anderen Begriff ersetzt wird (beide sind inhaltlich miteinander verbunden) |
Periphrase | Der Kanzler der Wiedervereinigung (statt: Helmut Kohl) | Umschreibung eines Begriffs durch dessen Merkmale, um zu poetisieren (dichterisch wiedergeben und ausschmücken) oder Wortwiederholungen zu vermeiden |
Personifikation | Die wirtschaftliche Produktion liegt am Boden. | Vermenschlichung abstrakter Begriffe, lebloser Objekte oder von Tieren |
Sarkasmus | Hast du das gekocht? Nicht verwunderlich, so schlecht, wie das schmeckt. | Verspotten oder Lächerlichmachen einer Person oder einer Sache durch persönlichen Angriff |
Symbol | Kleeblatt als Symbol für Glück | Ausdruck oder Zeichen für etwas Abstraktes wie Liebe oder Frieden, hat bestimmte Bedeutung und meist nur ein Merkmal |
Synästhesie | Heiße Rhythmen | Verbindung von Sinneswahrnehmungen wie Fühlen und Hören |
Synekdoche | Pars pro toto: Der Ball ging ins Netz (statt: Tor).
Totum pro parte: Deutschland (statt: Die deutsche Nationalmannschaft) ist Weltmeister geworden. |
Begriff wird durch einen bedeutungsverwandten Ober- oder Unterbegriff ersetzt, zwei Sonderformen:
Pars pro toto: Ein Teil des Begriffs steht für das Ganze Totum pro parte: Das Ganze steht für einen Teil des Begriffs |
Gedankenfiguren
Gedankenfiguren sind Stilmittel, mit denen der Inhalt von Aussagen beeinflusst wird. Sie beziehen sich also auf deren Sinn und Verständnis.
Gedankenfiguren werden eingesetzt, damit der Inhalt einer Aussage klarer veranschaulicht und besser verstanden wird.
Gedankenfigur | Beispiel | Erklärung |
---|---|---|
Antiklimax | Der Greis, der Mann, der Junge | Wörter (meist drei) sind in absteigender Reihenfolge angeordnet, z. B. von alt nach jung (Gegenteil von Klimax) |
Antithese | Arm und Reich | Aufzeigen von Gegensätzen, um diese zu verstärken oder um zum Nachdenken anzuregen |
Apostrophe | Ach, du liebes Kind! Was habe ich mich erschreckt! | Anrede einer Person oder Sache, die imaginär oder abwesend ist |
Chiffre | „Aufs Rad der Nacht geflochten, / schlafen die Verlorenen“
– „Paris“ von Ingeborg Bachmann |
Symbolhaftes Zeichen (z. B. aus mehreren Wörtern bestehend), dessen Bedeutung im Kontext entschlüsselt werden muss; Hinweise hierfür sind im Text zu finden; Bedeutung bleibt oft reine Vermutung |
Exclamatio | „Ach, diese lange, tiefe Qual, / Wie dauert sie auf Erden!“
– „Sehnsucht“ von Johann Wolfgang von Goethe |
Ausruf einer Person oder literarischen Figur, um intensive Gefühle und Emotionen wie Schmerz oder Überraschung auszudrücken |
Klimax | Der Junge, der Mann, der Greis | Wörter (meist drei) sind in steigender Reihenfolge angeordnet, z. B. von jung nach alt (Gegenteil von Antiklimax) |
Oxymoron | Ein Wort: Feuerwasser
Zwei Wörter: genaue Schätzung |
Innerer Widerspruch, der in einem Wort oder in zwei aufeinanderfolgenden Wörtern ausgedrückt wird |
Paradoxon | Das einzig Beständige ist die Veränderung. | Scheinbarer Widerspruch, der eigentlich eine tiefere Bedeutung hat |
Pleonasmus | Jüdische Synagoge | Dopplung von Wörtern mit gleicher Bedeutung; Dopplung ist zwar überflüssig, kann aber zum Hervorheben der Wortbedeutung dienen |
Rhetorische Frage | Ist das denn zu fassen? (statt: Das ist nicht zu fassen!) | Nur scheinbare Frage, da keine Antwort erwartet, sondern eine Aussage verstärkt wird; könnte auch als Aussage wiedergegeben werden |
Tautologie | Das Problem muss direkt und umgehend behoben werden. | Verwendung zweier bedeutungsgleicher Begriffe, die zu derselben Wortart gehören (z. B. zwei Adjektive) |
Vergleich | Vergleich mit ‚als‘: Der Wald ist dunkler als der Nachthimmel.
Vergleich mit ‚wie‘: Dein Shampoo riecht so gut wie Blumen. |
Zusammenhang zwischen zwei Begriffen wird durch die Wörter ‚als‘ und ‚wie‘ ausgedrückt |
Klangfiguren
Klangfiguren zeichnen sich durch einen besonderen Klang beim Lesen oder Hören aus. Deshalb sind sie einfacher zu erkennen als andere Stilmittel.
Auf Klangfiguren stößt du häufig in der Literatur, z. B. in Gedichten und im Alltag. Sie dienen dazu, Stimmung zu erzeugen, Wichtiges zu betonen, reale Töne nachzuahmen und Wörter, Verse, Strophen etc. miteinander zu verbinden.
Klangfigur | Beispiel | Erklärung |
---|---|---|
Alliteration | Kluge Kinder | Zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter haben den gleichen Anlaut |
Apokope | „Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? / Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?“
– „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe |
Auslassen eines Buchstabens oder einer Silbe am Ende eines Wortes, z. B. um Klang anzupassen oder Versmaß einzuhalten |
Assonanz | Du dummes Huhn! | Gleichklang von Wörtern, da deren Vokale (a, e, i, o, u, ä, ö, ü, au, ei usw.) ähnlich klingen |
Diaphora | Auf einem Ball (= festliche Veranstaltung) darf man nicht Ball (= Sportgerät) spielen. | Wiederholung von Wörtern, die eine unterschiedliche Bedeutung haben |
Etymologische Figur | Das Leben leben | Verbindung von Wörtern mit gleichem Wortstamm (oft Substantiv und Verb) |
Homoioteleuton | Mitgehangen, mitgefangen | Aufeinanderfolgende Wörter, Satzteile etc. haben gleiche oder ähnliche Endung und klingen somit ähnlich |
Kakophonie | Tschetschenen | Aufeinanderfolgende Laute sind schwer auszusprechen (z. B. wegen harter Konsonanten wie k, s, t und tsch) oder werden (oft in der Musik) als unangenehm empfunden |
Onomatopoesie | Bumm! | Sprachliche Nachahmung von Klängen, Lauten, Tönen etc. (Lautmalerei) |
Polyptoton | Das Beste (= Nominativ) vom Besten (= Dativ) | Wiederholung eines Wortes mit abweichendem Wortstamm bzw. anderer Endung, Wort wird in verschiedenen Fällen benutzt (Nominativ, Akkusativ etc.) |
Satzfiguren
Satzfiguren sind durch einen spezifischen Satzbau charakterisiert, z. B. durch einen plötzlichen Abbruch. Daher sind sie besonders auffällig.
Satzfiguren haben die Funktion, die Aufmerksamkeit der Lesenden oder Zuhörenden zu erregen, indem sie ungewöhnlich wirken.
Satzfigur | Beispiel | Erklärung |
---|---|---|
Anakoluth | „Korf erfindet eine Mittagszeitung, / welche, wenn man sie gelesen hat, / ist man satt.“– „Die Mittagszeitung“ von Christian Morgenstern |
Satzbruch (z. B. durch neuen Gedanken), wobei ein Satz nicht grammatikalisch korrekt fortgesetzt wird; wird häufig im Kabarett benutzt |
Aposiopese | Wenn der mir noch mal vor die Augen tritt … | Abbrechen eines Satzes mit darauffolgender Pause, z. B. aufgrund emotionaler Überforderung oder um eine Drohung auszudrücken |
Chiasmus | Im Bad duschen wir.
Wir essen in der Küche. |
Spiegelbildliche bzw. überkreuzte Anordnung von Wörtern oder Satzgliedern in einem Satz oder in mehreren Sätzen |
Correctio | Das ist eine gute, ja, eine ausgesprochen fabelhafte Idee! | Berichtigung einer Aussage, wobei diese verstärkt oder abgeschwächt wird (Ersteres häufiger) |
Ellipse | Heißt? (statt: Was heißt das?) | Auslassung von Wörtern oder Satzteilen in einem Satz, Kontext ist aber weiterhin klar |
Enjambement | „Es eifre jeder seiner unbestochnen / Von Vorurteilen freien Liebe nach!“– „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing |
Zeilensprung, meist in Gedichten; Satz oder Gedanke hört nicht am Versende auf, sondern wird im nächsten Vers fortgesetzt |
Epiphrase | Mein Freund ist ziemlich kreativ – und auch intelligent. | Ergänzung am Ende eines vollständigen Satzes durch ein oder mehrere Wörter, Satzbedeutung kann dadurch verändert werden |
Hypotaxe | „Die, die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun ihnen unrecht.“
– Konrad Duden |
Ein Nebensatz (oder mehrere Nebensätze) wird einem Hauptsatz untergeordnet, ist vom Hauptsatz abhängig und kann nicht alleine stehen; häufig Schachtelsätze; Gegenteil von Parataxe |
Inversion | Nett ist es hier. (statt: Hier ist es nett.) | Satzumstellung bzw. Veränderung der gewöhnlichen Reihenfolge der Satzglieder oder Wörter |
Parallelismus | „Besser shoppen. Besser fühlen.“ (SPARWELT) | Aufeinanderfolgende Sätze sind gleich aufgebaut bzw. Satzglieder haben gleiche Reihenfolge (z. B. Subjekt + Verb + Objekt) |
Parataxe | „Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde! / Es war getan fast eh gedacht. / Der Abend wiegte schon die Erde, / Und an den Bergen hing die Nacht;“
– „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang von Goethe |
Aneinanderreihung von Hauptsätzen, Gegenteil von Hypotaxe |
Wortfiguren
Bei Wortfiguren werden Wörter in einem Text umgestellt, hinzugefügt, entfernt oder wiederholt.
Sie dienen dazu, die Bedeutung einzelner Wörter besonders hervorzuheben.
Wortfigur | Beispiel | Erklärung |
---|---|---|
Akkumulation | Ahorne, Birken, Buchen, Eichen, Erlen, Eschen und Pappeln unter anderem gehören zu den Laubbäumen. | Aufzählung mehrerer Unterbegriffe zu einem Oberbegriff, Oberbegriff muss nicht unbedingt genannt werden |
Anadiplose | Alle Kinder lieben Spaghetti. Spaghetti sind so lecker. | Wort oder Wortgruppe am Ende eines Satzes, Verses etc. wird am Anfang des nächsten Satzes, Verses etc. wiederholt |
Anapher | Ich will Urlaub. Ich will allein sein. Ich will endlich mal abschalten. | Einmalige oder mehrfache Wiederholung von Wörtern am Anfang aufeinanderfolgender Sätze, Strophen, Verse etc.; Gegenteil von Epipher |
Anastrophe | Natur pur (statt: pure Natur) | Zwei inhaltlich zusammengehörende Wörter werden umgestellt, z. B. steht das Adjektiv nicht wie üblich vor, sondern nach dem Substantiv |
Archaismus | Antlitz (statt: Gesicht) | Veraltetes Wort, das im heutigen Sprachgebrauch nur noch selten oder gar nicht mehr vorkommt; kann z. B. ironisch eingesetzt werden |
Asyndeton | „Welch ein Singen, Musiziern, / Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern“
– „Alle Vögel sind schon da“ von Hoffmann von Fallersleben |
Aufzählung mehrerer Wörter ohne ein Bindewort wie ‚und‘ oder ‚oder‘, Gegenteil von Polysyndeton |
Enumeratio | „Es geht mit steifen Schritten / durch Kälte, Schnee und Wind“
– „Wenn Blätter bunt sich färben“ von Anita Menger |
Aufzählung von Wörtern oder Wortgruppen, die nicht zwingend aus dem gleichen Wortfeld stammen müssen |
Epipher | Urlaub will ich. Allein sein will ich. Endlich mal abschalten will ich. | Einmalige oder mehrfache Wiederholung von Wörtern am Ende aufeinanderfolgender Sätze, Strophen, Verse etc.; Gegenteil von Anapher |
Geminatio | „Lustig, lustig, traleralala“
– „Lasst uns froh und munter sein“ |
Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe in direkter Nähe zueinander |
Hendiadyoin | Hinz und Kunz haben davon erfahren. (Bedeutung: jedermann, alle möglichen Personen) | Zwei Wörter bilden zusammen einen festen Ausdruck, sind durch das Bindewort ‚und‘ miteinander verbunden und haben eine konkrete Bedeutung |
Kyklos | Genug hab ich davon, genug! | Wiederholung eines Wortes, das am Satzanfang steht, am Ende desselben oder eines anderen Satzes |
Neologismus | Vlog (Zusammensetzung aus ‚Video‘ und ‚Blog‘) | Neu geschaffener Ausdruck, der in den allgemeinen Sprachgebrauch übergeht |
Polysyndeton | „Einigkeit und Recht und Freiheit / Für das deutsche Vaterland“
– deutsche Nationalhymne |
Aufzählung von Ausdrücken mit mehreren Bindewörtern wie ‚und‘ oder ‚oder‘, Gegenteil von Asyndeton |
Symploke | Was ist das Wichtigste überhaupt? – Liebe.
Was fehlt in der Welt? – Liebe. |
Kombination aus Anapher und Epipher, indem ein Wort am Satzanfang und ein Wort am Satzende wiederholt wird |
Funktion und Wirkung von Stilmitteln
Stilmittel werden eingesetzt, um eine bestimmte Wirkung auf die Lesenden oder Zuhörenden hervorzurufen. Sie werden also bewusst verwendet.
Ihre genaue Wirkung variiert je nach Stilmittel und Gebrauch. Normalerweise geht es aber darum, Aufmerksamkeit zu erregen, da Stilmittel eine Besonderheit im Text darstellen.
Es kann z. B. die Wortwahl, eine ungewöhnliche Satzstellung oder eine Wortwiederholung für außenstehende Personen auffällig sein.
Als allgemeine Wirkungsweisen von Stilmitteln kannst du dir jedoch die folgenden merken:
- Aussagen verstärken
- Aussagen anschaulicher oder einprägsamer gestalten
- Gemeintes lebendiger, interessanter oder unterhaltsamer ausdrücken
- Emotionen hervorrufen und Gefühle transportieren
- Zum Nachdenken anregen
Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten
Generell solltest du keine Stilmittel in wissenschaftlichen Arbeiten verwenden, denn der akademische Schreibstil ist klar und sachlich.
Es geht darum, Informationen präzise, schlüssig und verständlich anzuführen, anstatt die Sprache auszuschmücken.
Unter anderem die folgenden Stilmittel solltest du vermeiden:
Anstelle von Schachtelsätzen, also Hauptsätzen mit mehreren Nebensätzen kombiniert, solltest du besser kurze Sätze verwenden.
Verwende neue Wortschöpfungen (häufig Anglizismen) am besten nur, wenn sie fachspezifisch (z. B. ‚Gender-Pay-Gap‘) oder im deutschen Sprachgebrauch bereits fest verankert sind (z. B. ‚Smartphone‘).
Achte darauf, dass deine Aussagen nicht übertrieben, sondern stets angemessen sind. Wörter wie ‚extrem‘ oder ‚enorm‘ solltest du daher weglassen.
Vermeide die Dopplung von Wörtern, die die gleiche Bedeutung haben. Im obigen Beispiel ist der Wortteil ‚Zukunfts-‘ überflüssig, weil sich eine Prognose immer auf die Zukunft bezieht.
Es ist wichtig, dass du deine Informationen klar wiedergibst und nicht umschreibst. Die Lesenden sollten nicht erst raten müssen, wer oder was gemeint ist.
Auch von Metaphern solltest du absehen, denn bei diesen wird die Bedeutung eines Wortes auf ein anderes übertragen. Die Bedeutung sollte für die Lesenden aber immer direkt erkennbar sein.
Eine Ausnahme sind Fachbegriffe, die nicht als Metaphern wahrgenommen werden, z. B. ‚Kettenreaktion‘ in der Chemie oder Physik.
Sich wiederholende Satzanfänge solltest du vermeiden, weil diese schnell monoton klingen können. Versuche daher am besten, die Satzanfänge zu variieren.
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Häufig gestellte Fragen
- Was sind Stilmittel?
-
Stilmittel sind Ausdrucksmittel, die eingesetzt werden, um die mündliche oder die schriftliche Sprache auszuschmücken.
Sie werden deshalb häufig in Gedichten, Sachtexten, Reden, in der Werbung, im Alltag und im Journalismus eingesetzt.
- Wofür werden Stilmittel benutzt?
-
Stilmittel werden benutzt, um eine bestimmte Wirkung auf die Lesenden oder Zuhörenden zu erreichen. Im Allgemeinen geht es darum, deren Aufmerksamkeit zu erregen.
Je nach Stilmittel können z. B. Aussagen hervorgehoben oder Gefühle transportiert werden. Möglich ist es auch, mit einem Stilmittel die Bedeutung einer Aussage zu veranschaulichen oder lebendiger zu gestalten.
- Welche Stilmittel gibt es?
-
Es gibt mehrere Stilmittel, die sich in die folgenden Kategorien unterteilen lassen:
- Bildhafte Figuren/Tropen (auf die Bedeutung von Wörtern bezogen)
- Gedankenfiguren (auf den Gesamtinhalt bezogen)
- Klangfiguren (auf den Klang von Wörtern oder Sätzen bezogen)
- Satzfiguren (auf den Satzbau bezogen)
- Wortfiguren (auf einzelne Wörter bezogen)
- Welche Stilmittel kommen im Deutschunterricht und in Gedichten häufig vor?
-
Die Stilmittel, die häufig im Deutschunterricht und in Gedichten vorkommen, sind:
- Alliteration
- Anapher
- Antithese
- Ellipse
- Euphemismus
- Hyperbel
- Klimax
- Metapher
- Oxymoron
- Parallelismus
- Personifikation
- Symbol
- Vergleich
- Was ist der Unterschied zwischen Stil-, rhetorischen und sprachlichen Mitteln?
-
Stilmittel können als Oberbegriff für rhetorische und sprachliche Stilmittel aufgefasst werden.
Rhetorische Stilmittel werden insbesondere in der mündlichen Sprache verwendet, z. B. in Reden und Vorträgen.
Sprachliche Stilmittel sind generell alle Ausdrucksmittel, die im Schriftlichen benutzt werden, d. h. in jeder Form eines schriftlichen Textes.
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